Beim Schwimmen muss die Ausatmung stimmen
Kinder, die sich das Tauchen nicht zutrauen, müssen erst einmal lernen, dass ihnen das Wasser keinen „Schaden“ zufügt. Spritzer sind ihnen unangenehm und sie wischen diese sofort weg. Das ist beim Schwimmen sehr hinderlich, an Tauchen ist nicht zu denken. Leider müssen diese Kinder schon fast eine Einzelbetreuung erhalten, denn sie lassen sich nur schwer davon überzeugen, dass sie unter Wasser etwas Tolles erleben können.
Um ihnen das Tauchen schmackhaft zu machen, muss behutsam vorgegangen werden. Niemals darf das Kind gezwungen oder ins Wasser gedrückt werden, denn Angst ist ein schlechter Lehrmeister. Ziel ist es, dass es sich überwindet und die Übungen freiwillig durchführt. Für Lehrer sollte auch nur dieser Fortschritt zu beurteilen sein, und nicht, wie viel Meter es beim Tauchen geschafft hat!
Zu Beginn einer neuen Gruppe starte ich mit der Einführungsübung „Die Waschstraße„. Die Kinder stellen sich gegenüber auf. Das erste Kind beginnt und sagt, wie stark die Waschstraße arbeiten darf. Wahlmöglichkeiten sind: „schwach“, „mittel“ und „stark“. Während die Kinder mit ihren Händen entsprechend spritzen, läuft das Kind hindurch. Ein „Lenkrad“ wird das Bild einer Autowaschanlage verstärken. Von Mal zu Mal sollte die Intensität gesteigert werden bis hin zu „superstark“ oder „extremstark“.
Um zum eigentlichem Tauchen zu gelangen muss der Trainer erst einmal darauf achten, dass im Wasser richtig ausgeblasen wird. Üblicherweise wird die Luft angehalten und wenn möglich, die Nase zugehalten. Das ist natürlich falsch und stört beim Schwimmen und Tauchen.
Suchen Sie einen Platz am Beckenrand, wo sich das Kind festhalten kann, ideal ist eine Rinne auf Wasserhöhe. Natürlich muss es dort stehen können. In kleinen Schritten soll das Kind nun ins Wasser blasen. Ein großer Erfolg ist es schon, wenn das Gesicht komplett mit ins Wasser genommen wird, ansonsten sind zuerst Wassergewöhnungsübungen wichtig.
Lassen Sie das Kind kräftig ins Wasser blasen, oder auch mal nur viele kleine Blasen erzeugen. Lassen Sie es bei einem anderen Kind zuschauen, wenn es z.B. eine kräftig ins Wasser pustet, das ist für viele sehr lustig, da meist auch noch ein lautes „Blubb“ zu hören ist. „Mit der Aufforderung: „Wer macht die größte Blase unter Wasser“ konnte ich bisher immer alle Kinder zum Ausblasen animieren.
Im dem nächsten Schritt sollte das Kind selbst bestimmen, wie tief es untertaucht. Wenn es sich am Beckenrand festhalten und hinaufziehen kann, wird es viel selbstsicherer.
Finger ablesen ist ein kleines Spiel für zwei Kinder, bei dem das eine unter Wasser eine Anzahl Finger zeigt, die das andere Kind erkennen soll. Damit soll gelernt werden, beim Kopf ins Wasser legen dort hineinzublasen und die Augen zu öffnen. Schwimmbrillen sind vorher abzunehmen.
Zuletzt lassen Sie das Kind versuchen, sich auf den Boden zu setzen. Das macht den meisten Kindern Spaß, aber es ist nicht ganz einfach. Die Luft muss ausgeblasen werden, damit man nicht sofort nach oben treibt. Dass man dann noch eine Zeit lang die Luft anhalten kann, wird dadurch auch schnell gelernt.
Mehr Infos zum Tauchen finden Sie im Special „Tauchen“ bzw. im Kombi-Pack 2: Wassergewöhnung, Tauchen & Spiele.