In den meisten Schulen wird den Kindern als Erstes der Brustschwimmen beigebracht. Das ist nicht immer gut, denn die Koordination der Arm- und Beinbewegung ist für viele Kinder schwierig. Der Kopf wird nicht eingetaucht und die Gleitphase nicht erlernt – zusammen mit dem fehlenden Ausdrehen der Füße lernen die Kinder einen falschen Stil, der später schwer rauszubekommen ist. Empfehlenswert ist, mit Kraul- oder Rücken anzufangen, und erst, wenn die Wasserlage zusammen mit der Atemtechnik erlernt wurde, auf das Brustschwimmen umzusteigen.
Wer aber trotzdem den Brustbeinschlag beibringen möchte, für den haben wir eine kurze Zusammenfassung in einfachen Schritten:
Die Zusammenfassung ist im Special 1 „Wassergewöhnung“ zu finden oder aber im Kartensatz „Brustschwimmen„.
Si
Hallo zusammen,
warum ist es beim Brustschwimmen erforderlich, dass die Füße nach außen gedreht werden bevor der Schwung erfolgt. Was wird damit bezweckt.
Hallo liebe Gisela,
vielen Dank für Ihre Frage, das zeigt, dass wir den Punkt näher beleuchten müssen 🙂
Zum Schwung nach außen: Wenn die Füße nicht nach außen und die Fußsohlen nicht in die Richtung des Schwungs gedreht werden, ist die Kraft des Schwungs minimal und der Schwimmer kommt nicht vorwärts. Wir müssen mit den Füßen also genau in die Richtung drücken, wo wir hinwollen. Das ist beim Bruschschwimmen nach hinten und außen, um einen gleichmäßigen Schwung zu bekommen. Den würden wir nicht bekommen, wenn wir die Füße nur anziehen und gradlinig nach hinten drücken, der Körper würde nur ruckeln.
Um es an einem anderen Beispiel zu zeigen: Wenn wir auf einem Boxsack schlagen wollen, der vor uns hängt, ist das einfach. Hängt er seitlich neben uns, müsten wir unseren Körper dahin drehen, damit wir einen gezielten Stoß machen können. Wenn unser Oberkörper aber starr bleiben muss (wie die Hüfte beim Brustschwimmen) müssen wir den Arm in die Richtung drehen. Jetzt stellen Sie sich vor, es sind 2 Boxsäcke da, einer rechts und der andere links – gezielte Stöße gehen nur, wenn Sie die Arme mitsamt der Fäuste in die Richtung drehen.
Nun, um es mal nicht ganz so brutal zu schildern, lieber ein anderes Beispiel: Wenn Sie kegeln, schieben Sie die Kugel frontal vor sich her. Jetzt stellen Sie sich mal vor, die Bahn wäre um 30 Grad versetzt (oder Sie stehen falsch) – auch hier müssten Sie sich drehen, um den richtigen Schwung zu bekommen. Eine Kugel seitlich weggestoßen kullert wsten ins Ziel.
Ich habe den Kindern beim Schwimmen dies vor Augen geführt, wenn ich sie im Trockenen auf den Boden (mit Brett unterm Po) habe sitzen lassen. Dann habe ich ihnen in etwa 1 Meter Entfernung rechts und links ein Pull-Buoy hingestellt (es können auch andere Gegenstände sein, die nicht hart sind). Wenn sie nun danach stoßen, sollten sie merken, dass der gezielte Stoß nur mit Ausdrehen der Füße geht.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen. Liebe Grüße aus dem Raum Aachen
Veronika Aretz
Hallo Markus,
danke für die Frage. Wenn die Füße nicht nach außen gedreht werden, kann man weniger Kraft hineinstecken. Die Knie gehen nach außen (sie sollten möglichst lange zusammenbleiben) und der Körper sackt ab, sodass die Wasserlege schlechter wird. Man kommt nicht mehr vorwärts.
Krasser ausgedrückt: Wenn ich jemanden mit der Faust ins Gesicht schlagen will, drehe ich mich und vor allem meine Hand in die Richtung. Selbst wenn ich im Bogen schlagen möchte, zeigt die Faust in die Richtung, in der der Schlag geht.
Ich hoffe, das war verständlich.
Sportliche Grüße
Veronika
Hallo Gisela,
schauen Sie sich einmal die Bilder rechts an.
In der 2. Spalte (Beine anziehen) sehen Sie, dass der Körper dem Wasser möglichst wenig Fläche zeigt. So kann man etwas effektiver gleiten und den Mein Schlag vorbereiten, ohne wieder rückwärts zu schwimmen. Sie ziehen also die Beine in Ihrem Windschatten, oder besser Wasserschatten zu Ihrem Körperstamm hin.
In der 3. Spalte auf dem rechten Bild sehen Sie die ausgedehnten Füße.
Nun ist in der Silhouette gesehen mehr Körperfläche dem Wasser entgegen gestellt.
Sie können so mehr Wasser nach hinten schubsen, und sich selbst so mehr Vortrieb geben.
Würden Sie die Beine so nach hinten stoßen wie Sie sie rangezogen haben, dann Stößen Sie genauso viel Wasser nach hinten, wie Sie vorher nach vorn geschoben hätten. Sie strampeln dann auf der Stelle.